Für was steht …
Craniovital-Therapie?
Die Craniovital-Therapie steht für eine ganzheitliche, sanfte Methode. Sie fördert die Beweglichkeit und Lebensqualität und bietet umfassende Unterstützung auf dem Weg zu verbesserter Gesundheit und Wohlbefinden.
Die Craniovital-Therapie ist eine spezialisierte, ganzheitliche Körpertherapie, die durch sanfte Berührungen und spezifische manuelle Techniken versucht, den Energiefluss im Körper zu harmonisieren und das Nervensystem zu entspannen. Sie hat ihre Wurzeln in der Cranio-Sacral-Therapie und integriert Konzepte aus der Osteopathie, Physiotherapie und Energiearbeit. Der Begriff „Craniovital“ setzt sich zusammen aus „Cranium“ (Schädel) und „Vitalität“ und betont die Bedeutung des Schädels und des Nervensystems für das gesamte Wohlbefinden.
Ziel und Grundprinzipien der Craniovital-Therapie
Das Hauptziel der Craniovital-Therapie besteht darin, den natürlichen Rhythmus und die Balance des Körpers wiederherzustellen. Die Therapie beruht auf der Annahme, dass der Körper über ein eigenes Netzwerk an Selbstheilungskräften verfügt, das jedoch durch verschiedene Faktoren wie Stress, Verletzungen oder emotionale Blockaden beeinträchtigt werden kann. Durch feine Berührungen und Bewegungen soll der Körper „angesprochen“ werden, sodass er seine Selbstregulation wiederherstellen und eine optimale Balance finden kann.
Die Craniovital-Therapie zielt darauf ab, Blockaden im zentralen Nervensystem und im craniosakralen System zu lösen. Das craniosakrale System erstreckt sich vom Schädel bis zum Kreuzbein und umfasst Hirnhäute, Gehirnflüssigkeit und Rückenmark. Die Theorie besagt, dass Blockaden oder Störungen in diesem System weitreichende Auswirkungen auf das Nervensystem, das Immunsystem und das emotionale Wohlbefinden haben können.
Der Ablauf einer Craniovital-Therapie-Sitzung
Eine Craniovital-Therapie-Sitzung findet normalerweise in einer ruhigen, entspannten Atmosphäre statt. Der Patient liegt bekleidet auf einer Behandlungsliege. Der Therapeut oder die Therapeutin arbeitet mit feinfühligen, meist sehr sanften Berührungen an verschiedenen Punkten des Körpers, besonders am Kopf, Nacken, Rücken und Beckenbereich. Der Fokus liegt dabei auf bestimmten „Knotenpunkten“, die Verspannungen im craniosakralen System und in der Wirbelsäule lösen sollen.
Durch den Einsatz sehr leichter Berührungen werden Spannungen in den tiefen Gewebeschichten angesprochen. Der Therapeut nutzt dabei seine Hände als „Werkzeug“ und orientiert sich an bestimmten „Rhythmen“ des Körpers, die er durch die Berührungen wahrnimmt. Diese Rhythmen, die sich als feine Pulsationen im Bereich des Schädels und der Wirbelsäule bemerkbar machen, sind mit der Bewegung der cerebrospinalen Flüssigkeit (Hirn-Rückenmarksflüssigkeit) verbunden, die das Gehirn und Rückenmark umgibt. Ziel ist es, diesen Rhythmus zu unterstützen und so die Entspannung zu fördern und eine gute Zirkulation der Flüssigkeit zu ermöglichen.
Wirkungsweise und Theoretischer Hintergrund
Die Craniovital-Therapie basiert auf der Annahme, dass körperliche Beschwerden oft mit psychischen oder emotionalen Spannungen in Verbindung stehen. Der Druck und die leichten Zugbewegungen sollen den Energiefluss im Körper verbessern und den Parasympathikus, den „Ruhe- und Erholungsnerv“ des Nervensystems, aktivieren. Dies kann bei Stressabbau, Angstlösung und zur Stärkung des Immunsystems beitragen.
Zu den theoretischen Annahmen der Therapie gehört auch, dass ein gesundes craniosakrales System eine harmonische Verbindung zwischen Körper und Geist unterstützt und somit Blockaden, die sich als körperliche oder psychische Beschwerden zeigen, aufgelöst werden können. Es wird angenommen, dass die feinen Berührungen des Therapeuten Spannungen in den tiefen Gewebeschichten lösen, wodurch Körper und Geist „entschlacken“ und eine tiefe Entspannung erreicht werden kann.
Anwendungsgebiete der Craniovital-Therapie
Craniovital-Therapie wird für eine breite Palette von physischen und psychischen Beschwerden eingesetzt. Dazu gehören:
• Chronische Schmerzen: Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, Nackenschmerzen und Migräne berichten oft über Linderung.
• Migräne und Kopfschmerzen: Die sanften Berührungen und die Regulierung des Flüssigkeitsflusses sollen Spannungen im Schädelbereich reduzieren.
• Tinnitus: In einigen Fällen kann Tinnitus durch muskuläre und nervliche Verspannungen verursacht oder verstärkt werden, die durch die Therapie gelindert werden können.
• Stress und Schlafstörungen: Durch die Aktivierung des Parasympathikus und die gezielte Entspannung kann die Therapie gegen Schlafstörungen und stressbedingte Beschwerden helfen.
• Angstzustände und emotionale Blockaden: Die Berührungen sollen beruhigend wirken und emotionale Spannungen lösen.
• Traumata und psychosomatische Beschwerden: Patienten, die unter den Folgen eines körperlichen oder emotionalen Traumas leiden, finden oft Linderung.
Wissenschaftliche Bewertung und Kritik
Die Craniovital-Therapie gehört zu den alternativen Therapien. Während viele Anwender von positiven Erfahrungen und Erfolgen berichten, gibt es bislang keine umfassenden klinischen Blindstudien, die die Wirksamkeit eindeutig bestätigen. Die Therapie wird oft als begleitende Maßnahme zur Schulmedizin eingesetzt und nicht als Ersatz für medizinische Behandlungen.
Hinweis für Patienten: Da die Craniovital-Therapie besonders sanft und nicht-invasiv ist, gilt sie als risikoarm. Dennoch sollte sie nur in Ergänzung zur konventionellen Medizin angewendet werden, besonders bei schweren Erkrankungen oder chronischen Beschwerden. Es ist ratsam, sich vorab von einem Arzt oder einem erfahrenen Therapeuten beraten zu lassen.
Die Craniovital-Therapie bietet eine sanfte Möglichkeit, den Körper zu entspannen und das Wohlbefinden zu fördern. Durch gezielte Berührungen und den Fokus auf den Schädel- und Rückenbereich können viele Menschen eine Linderung von physischen und emotionalen Beschwerden erfahren. Jedoch sollte man die Therapie eher als Ergänzung zur konventionellen Medizin ansehen.